DEMENZ BEI HUNDEN UND KATZEN

Foto: Initiative "Mensch Hund und" 2019

Die gute Pflege, die wir unseren  geliebten Haustieren zukommen lassen, lässt unsere 4Beiner immer älter werden. Das ist eine schöne Entwicklung. Denn, wer möchte nicht viele glückliche Jahre mit seinen Tieren verbringen. Im Herbst solch eines langen Hunde- oder Katzenlebens kann es jedoch zu einer schweren Erkrankung kommen: Nicht nur wir Menschen, auch Katzen und Hunde können an  Demenz erkranken.

Was ist Demenz?

Demenz (kognitive Dysfunktion) ist eine Krankheit, die mittlerweile regelmäßig bei Haustieren auftritt. Sie führt dazu, dass die kognitiven Fähigkeiten (Signale aus der Umwelt wahrzunehmen und weiterzuverarbeiten) nachlassen und Verhaltensveränderungen auftreten. Ursache dieser Erkrankung sind Ablagerungen im Gehirn. Leider ist Demenz nicht heilbar, sie lässt sich jedoch mit Medikamenten gut Symptom mindernd behandeln. 

Wie erkenne ich Demenz?

Grundsätzlich sollten wir unsere Tiere immer im Blick haben, um Veränderungen und/oder Erkrankungen zu erkennen. Dabei denke ich beispielsweise an Veränderungen im Bewegungsablauf, Gewichtszunahme oder Schmerzanzeichen.

Gerade bei unseren zurückhaltenden Samtpfoten ist eine Veränderung unter Umständen schwieriger zu erkennen als bei unseren Hunden. Verwirrtheit, desorientiertes Verhalten, verändertes Wesen, plötzliche Probleme mit Artgenossen, Unsauberkeit, neue Ängste oder ein veränderter Schlafrhythmus sind Symptome, die bei Demenzerkrankungen von Hunden Katzen auftreten können. Bei Katzen wird auch ein nächtliches grundloses Schreien beobachtet.

Eine Diagnose kann nur ein Tierarzt stellen. Dabei kann es hilfreich sein, das veränderte Verhalten eures Lieblings mit dem Smartphone zu filmen und die Filme anschließend dem Tierarzt zu zeigen.

Demenz – was können wir tun?

Mit der gestellten Diagnose durch euren Tierarzt werden verordnete Medikamente das Leben des 4beinigen Demenzpatienten erleichtern. Zudem können wir Menschen unsere Lieblinge unterstützen.

Hunde bitte nicht ohne Leine laufen lassen, damit sie sich nicht verirren. Darüber hinaus ist es unwahrscheinlich, dass der Rückruf jetzt noch zuverlässig umgesetzt wird. Wichtig: Nutzt für den Freilauf nur eingezäunte Flächen wie einen Garten.

Eure Freigängerkatzen lasst ihr bitte in der Wohnung. Der unkontrollierte Freigang ist für eure Katze jetzt lebensgefährlich. Gern kann der ehemalige Freigänger nun auf dem ausbruchsicheren Balkon oder im ausbruchsicheren Garten unterwegs sein. 

Rituale und feste Zeiten werden jetzt besonders wichtig. Wählt also für eure Spaziergänge mit euren Hunden feste Zeiten und feste Strecken. So helft ihr euren Vierbeinern, Sicherheit zu gewinnen.

Was jetzt ebenfalls sehr wichtig ist: Vermeidet bitte Stress im Umfeld eurer an Demenz erkrankten Katze oder eurem an Demenz erkrankten Hund.

Weiterhin ist es hilfreich, wenn ihr für eure Vierbeiner zusätzliche Näpfe mit Futter und Wasser aufstellt. Am besten an Stellen, an denen eure Katzen und Hunde regelmäßig vorbeikommen. So werden sie daran erinnert, zu fressen und zu trinken. Bei Katzen ist es zudem sinnvoll, weitere Katzentoiletten aufzustellen. Sollten eure Hunde unsauber werden, können spezielle Hundewindeln helfen.

Demenz kranke Katzen und Hunde wollen spielen

Auch Demenz kranke Katzen und Hunde wollen spielen. Und das ist gut. Denn Spiele können das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen. Bekannte Spiele wie Suchspiele solltet ihr euren Vierbeinern also weiterhin anbieten. Eventuell in einer leichteren Variante.  Dabei wird durch das gemeinsame Spiel auch die Bindung zwischen euch und eurem 4Beiner gestärkt. Und wenn eins ein Demenz kranker Hund oder eine Demenz kranke Katze braucht, ist es die regelmäßige und verlässliche Zuwendung und Nähe des langjährigen Partners Mensch.

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