(VEG)ANGEGRILLT

Das Leben genießen – gleiches Recht für alle. Foto: Initiative "Mensch Hund &"
Sonne, Sonne, Seitanschnitzel. Schon jetzt ist das Wetter so sommerlich, dass viele von euch Lust auf Gegrilltes haben. Wer von euch dabei tierleidfrei genießen mag, findet dazu eine riesige Auswahl an fleischlosen, super leckeren Möglichkeiten. Mit ihnen lässt sich beim veganen Grillen für jeden Geschmack etwas Köstliches kreieren.

Veganes Grillen ist so vielfältig

Dabei bedeutet veganes Grillen nicht nur vegane Tofu-Würstchen. Denn mit frischem Gemüse, Hülsenfrüchten und verschiedenen Getreidearten lassen sich Grillklassiker, wie Burger, Spieße, Salate und Dips ganz easy zubereiten. Als Fleischalternative eignen sich zum Beispiel Tofu, Tempeh, Jackfruit und Seitan. Burger und Bratlinge lassen sich auch aus Getreide und Hülsenfrüchten kreieren.

Gegrilltes Gemüse, wie Kartoffeln, Maiskolben oder bunte Gemüsespieße, gehört ohnehin zu den Grillklassikern. Wie lange eine Speise auf dem Grill liegen soll, hängt von mehreren Faktoren ab, etwa von der Art des Grillgerätes oder der Menge der zu grillenden Lebensmittel. So manches vegane Grillgut kann jedoch leichter verbrennen als Produkte aus Fleisch. Daher sollte die Hitze nicht zu hoch sein. Weiterhin kann man vegane Produkte an den Rand des Grills legen und zum Beispiel Tofu schützen, indem man ihn vor dem Grillen in eine Marinade einlegt.

Zum Grillgut passen vegane Dips, etwa selbstgemachter veganer Sauerrahm, Guacamole oder Tsatsiki. Vielfältige Salatvariationen eignen sich ebenfalls gut für eine Grillparty: Die vegane Auswahl reicht von Reis-, Nudel-, oder Kartoffelsalaten, über farbenfrohe Gemüsesalate, zum Beispiel Karottensalat mit Äpfeln, bis hin zu Getreidesalat, wie Couscous-, Bulgur- oder Hirsesalat.

Nachhaltiges Grillvergnügen

Wer besonders nachhaltig grillen will, achtet auch auf die Umweltbilanz seines Grillvergnügens. Wie das geht? Mehrweg-Grills, ökologisch hergestellte Kohle oder ein Elektro-Grill und der Verzicht auf Einweggeschirr sind in jedem Fall ein guter Weg. Entscheidender für die Menge an ausgestoßenen Treibhausgasen ist jedoch, welches Grillgut auf dem Rost landet. Im Gegensatz zu Bratwurst, Steak und Schnitzel schneiden rein pflanzliche Lebensmittel dabei wesentlich besser ab. Tierische Substanzen und Erzeugnisse haben über den gesamten Produktionswegbbq einen weit höheren CO2-Ausstoß als beispielsweise Gemüse – zum Teil sogar bis zu mehreren 100-mal mehr. Rein pflanzlichem Grillgut macht zudem keiner so schnell etwas in Sachen Kulinarik, Gesundheit und Tierfreundlichkeit vor. Wer Fleisch grillt, heizt dem Klima so richtig ein. (So kostet beispielsweise ein Kilo Rindfleisch 15.000 Liter Wasser. Für ein Kilo Kartoffeln reichen 100 Liter.) Landen dagegen Gemüsespieße, Tofuwürstchen oder Linsenbratlinge auf dem Rost, fällt die CO2-Bilanz um ein Vielfaches günstiger aus.

5 Tipps für eine tier- und umweltfreundliche Grillsaison

  • Es wird bunt: Wer sich auf die Suche nach veganen Grillrezepten macht, wird eine schier unendliche Vielfalt an Spießen, Kartoffel- oder Bratlingsvariationen, Pilzfüllungen, Gemüsepäckchen und Marinaden entdecken. Hinzu kommen die vielen schon grillfertig im Handel erhältlichen Soja-, Seitan- oder Lupinenprodukte.
  • Außen knusprig, innen saftig: Viele Wurst- und Grillfleischalternativen sind bereits vorgegart. Das spart Zeit, wenn hungrige Besucher warten. Auch manche Gemüsesorten wie Maiskolben können vor dem Grillen kurz blanchiert oder gekocht werden.
  • Delikat mariniert: In dickere Scheiben geschnittene Auberginen, Zucchini, Paprika und viele weitere Gemüsesorten lassen sich ganz einfach in etwas Öl und Gewürze einlegen und können dann direkt auf den Grill gelegt werden. Zum Einpinseln eignet sich außerdem mit frischen Kräutern und Knoblauch verfeinerte Pflanzenbutter (z. B. Alsan). Fruchtig-scharf wird die schmelzende Mischung durch Zugabe von abgeriebener Orangenschale und Chili. Im Vergleich zu Butter ist der pflanzliche Aufstrich wesentlich klimafreundlicher: Das tierische Fett belastet die Umwelt mit rund 25 kg Treibhausgasen pro Kilo – bei der gleichen Menge Pflanzenbutter sind es nur 0,7 kg.
  • Herzhaft, frisch und tierisch lecker: Vegane Mayonnaise* wird ganz ohne Ei hergestellt und eignet sich zum Beispiel für die Zubereitung von herzhaften Kartoffel- oder Nudelsalaten. Besonders frischen Geschmack verleihen zudem Sojajoghurt, etwas Gewürzgurkensud, Senf und Gewürze.
  • Süß und doch keine Sünde: Aus Früchten wie Birnen oder Bananen und veganer Schokolade lassen sich auf dem Grill außergewöhnliche Nachspeisen zaubern. Gut gekühlt dagegen sorgen zarte Seidentofu-Desserts oder schokoladige Avocado-Cremes für ein kulinarisches Erlebnis.

Das Plus für die Gesundheit

  • Bedenkliche Produkte: Beim Braten von gepökelten Fleisch- und Wurstwaren können Nitrosamine entstehen, bei hoher Hitze und langem Grillen weitere gesundheitsgefährdende Stoffe. Pflanzliche Lebensmittel dagegen sind nicht nur frei von Pökelsalzen, sondern auch schnell gar.
  • Achtung, Infektionen: In rohem Fleisch und Eiern können sich vorhandene Keime wie Salmonellen besonders bei sommerlichen Temperaturen geradezu explosionsartig vermehren – es drohen Lebensmittelvergiftungen. Ei- und Milchfreies Tiramisu oder Seitanschnitzel sollten zwar auch gekühlt aufbewahrt werden, doch die Infektionsgefahr ist bei rein pflanzlichen Speisen weitaus geringer.
  • Fleisch und Wurst enthalten reichlich gesättigte Fettsäuren, die – ebenso wie tierisches Protein – im Zusammenhang mit ernährungsbedingten Erkrankungen stehen. Insbesondere verarbeitete Wurstprodukte werden mit der Entstehung von Krebserkrankungen verbunden. Menschen, die sich bewusst vegan ernähren, leiden seltener an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, manchen Krebsarten und Diabetes.

Jeder muss seine eigene Entscheidung treffen. Wir sind der Meinung, dass Tiere nicht dazu da sind, um gegessen zu werden. Wer vegan lebt, bewahrt bis zu 50 Tiere pro Jahr vor dem Tod in Tierfabriken, Schlachthöfen oder auf Fischerbooten.

*Vegane Mayo – schnell und lecker:

200 ml umgesüßte Sojamilch, 150 ml Pflanzenöl, 1 TL Weißweinessig, 1/2 Teelöffel mittelscharfer Senf, 1 TL Johannisbrotkernmehl und 1/2 TL Agavendicksaft mit dem Pürierstab cremig pürieren, mit Meersalz und schwarzem Pfeffer aus der Mühle abschmecken. Fertig!

Wir wünschen euch eine schöne, köstliche und tierleidfreie Grillsaison! Und mit einem zwinkernden Auge möchten wir euch noch ein Video empfehlen: Hagen Rethers „Die Wahrheit über Fleisch“

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