Wir freuen uns über den Gastbeitrag „Seelenfrieden“ von Andrea Maria Ilges, Tierrechtsinitiative „Liberty for Animals®“:
Hunde, diese faszinierenden Geschöpfe begleiten mich schon mein ganzes Leben. Bereits als Kind war meine Interaktion mit Zweibeinern recht eingeschränkt, weshalb ich es vorzog, meine Zeit mit den befellten Wesen zu verbringen. Diese treuherzigen Freunde sind echt, wahrhaftig und zeigten mir, was wahre Liebe ist. Das Zusammensein mit diesen perfekten Beobachtern (meistens blieb dies von mir unbemerkt) verlief stets unbeschwert, vertraut und irgendwie magisch.
Zusammen durch „Dick und Dünn“, ein „Herz und eine Seele“ wanderten wir durch unsere kleine heile Welt. Verbunden lediglich mit einem imaginären Band aus Vertrauen, gegenseitigem Respekt und inniger Zuneigung. Doch spätestens mit dem Erwachsenwerden und der Geschäftigkeit mit mir selbst verlor sich weitestgehend diese „unangeleinte“, entspannte und intuitive Verbindung. Sie wurde ersetzt durch Kopflastigkeit und getrübte Wahrnehmung meiner Selbst. Leine, Halsband und extreme Vorsicht wurden unser ständiger Begleiter.
Mein Seelenhund Holly
Durch diese extrem harte, aber sehr lehrreiche Zeit begleitete mich mein damaliger Seelenhund Holly selbstlos. Wenn ich heute an diese Zeit zurückdenke, sehe ich nur noch einen Schatten meiner Selbst. Mein Leben war ein Desaster. Es war außer Kontrolle geraten. Somit natürlich auch die Beziehung zu meiner Hündin.
Eines Tages reiste ich mit dem Zug nach Hamburg. Um in der Öffentlichkeit ein annähernd adäquates Bild von mir abzugeben, versuchte ich, durch Anwendung eines sogenannten Stachelwürgers, meinen Hund unter Kontrolle zu bringen. Am Hauptbahnhof angekommen, wurden wir von zahlreichen Obdachlosen und deren Hunden empfangen. Natürlich freute sich Holly, ihre Artgenossen zu begrüßen und zog mit ihren ca. 25 kg Gewicht in den Stachelwürger.
Das schmerzerfüllte Jaulen meiner treuen Gefährtin, als sich der Stachelwürger zuzog, ist noch heute, nach so vielen Jahren eine grauenhafte Erinnerung. In diesem Moment fühlte ich mich wie ein Unmensch. Ein Gefühl der totalen Hilflosigkeit, Scham und Verzweiflung stieg in mir auf. Dies war einer dieser Momente, in denen man neben sich steht und seine „Menschlichkeit“ und somit auch seine eigene Fehlbarkeit erkennen darf.
Vertrauen und bedingungslose Liebe
Zurückblickend kann ich sagen, dass dieser Tag prägend für meinen weiteren Lebensweg war. So schlimm das Geschehene auch für Holly und mich gewesen ist, konnte ich doch etwas Positives daraus schöpfen. Heute informiere ich Menschen über genau solche Missstände und gebe meine Erfahrungen über das Zusammenleben von Menschen und Hunden weiter. Ich habe es mir zu meiner Lebensaufgabe gemacht, mich für die Rechte der Tiere einzusetzen.
Vergessen werde ich diesen Tag nie, aber er erinnert mich in der Aufklärungsarbeit immer wieder daran, dass durch das Begreifen der Wahrheit ein Wandel/Umdenken in uns allen möglich ist. Gewalt kann und darf nie die Alternative sein. Wir müssen bei uns anfangen, uns aufräumen, um ein gutes Beispiel, ein Rückhalt für unseren vierbeinigen Vertrauten zu sein.
Mein Dank und meine Bewunderung gilt diesen wunderbaren Menschen am Bahnhofsvorplatz, die diese mir einst verlorengegangene, magische Verbindung zu ihren Begleiten noch haben. Wer hat schon mal einen Menschen, der unter dem Himmel lebt, mit einer Leine in der Hand gesehen?! Genau, das ist eher selten, wenn nicht sogar nie der Fall. Warum? Vertrauen und bedingungslose Liebe. Das Wissen, füreinander da zu sein und Seite an Seite den Weg des Lebens zu gehen.
Im weitesten Sinne haben mir diese Menschen geholfen, Verantwortung für mich und die mir anvertraute Seele zu übernehmen. Ich wünsche jedem Hundebegleiter die „wahre Sicht“, sodass aus zwei fremden Geschöpfen ein Wir werden darf.
Detaillierte Informationen zum Thema Starkzwangmittel findet ihr hier …
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