KARNEVAL – FÜR PFERDE PURER STRESS

Foto: PETA Mediathek

Kurz vor den Karnevalstagen 2018 veröffentlichte PETA eine aktuelle INSA-Meinungsumfrage unter NRW-Bürgern zum Einsatz von Pferden bei Karnevalsumzügen. Eine knappe Mehrheit – rund 47 Prozent der Befragten – sprach sich dabei für ein Verbot von Pferden in Karnevalszügen aus. 45 Prozent der Menschen äußerten keine Bedenken. Schon die im Jahr 2017 in Köln erstellten Videoaufnahmen zeigen das Ausmaß des Tierleids im Karneval.

„Der Einsatz von Pferden bei Karnevalsumzügen ist unverantwortlich. Durch den Lärm, die Menschenmassen und das hektische Treiben sind Menschen und Tiere einem enormen Risiko ausgesetzt“, äußert sich Peter Höffken, Fachreferent für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei PETA. „Für die Feiernden ist der Umzug ein Vergnügen, für die Pferde hingegen purer Stress.“

Pferde sind Fluchttiere und sehr schreckhaft.

Laute Musik, fliegende Süßigkeiten und ausgelassene Menschenmassen setzen die sensiblen Tiere bei Karnevalsumzügen über Stunden hohem Stress aus. Auch bei trainierten Pferden können bereits geringe Störungen den Fluchtinstinkt auslösen. Fast jedes Jahr werden Menschen und Tiere dabei verletzt. Kölner und Bonner Medien berichteten schon 2017, dass Pferde sediert wurden, um die Stressbelastung auszuhalten – obwohl die Verantwortlichen dies stets abgestritten hatten. In Köln brach 2017 die 19-jährige Querida mitten während des Umzugs zusammen, obwohl den Verantwortlichen bekannt war, dass sie an „Schale“ litt. Dabei handelt es sich um eine chronische Knochen- und Gelenkerkrankung, bei der die Sturzgefahr mit zunehmender Belastung ansteigt.

2018 kam es beim Kölner Rosenmontagszug zu einem schweren Kutschunfall mit 3 Verletzten, einer davon sehr schwer. Wir können nur von Glück reden, dass hier kein Mensch zu Tode gekommen ist.

In mehreren Städten sind Pferde bei Karnevalsumzügen aufgrund einschlägiger Erfahrungen mittlerweile verboten oder nur eingeschränkt erlaubt. Neben dem Einsatz der Pferde während der Karnevalsumzüge kritisiert PETA auch die tierschutzwidrigen Trainingsmethoden, mit denen die sensiblen Tiere im Vorfeld „desensibilisiert“ werden. Dazu werden die Pferde regelmäßig mit lauter Musik beschallt oder durch Knallgeräusche erschreckt. Scharfe Gebisse kommen ebenfalls zum Einsatz, um die Pferde mit Schmerzen kontrollieren zu können.

Was ihr tun könnt?

In mehreren Städten sind Pferde bei Karnevalsumzügen aufgrund einschlägiger Erfahrungen verboten oder nur mit Einschränkungen erlaubt. Bitte appelliert an die Oberbürgermeister der Karnevalshochburgen Köln, Bonn, Düsseldorf und Aachen, Pferde bei Karnevalsumzügen künftig nicht mehr zuzulassen:

Frau Henriette Reker oberbuergermeisterin@stadt-koeln.de
Herr Ashok Sridharan oberbuergermeister@bonn.de
Herr Thomas Geisel thomas.geisel@duesseldorf.de
Herr Marcel Philipp oberbuergermeister@mail.aachen.de

Auch in dieser Session wird sich das Netzwerk für Tiere Köln (NTK) für das Verbot von Pferden im Karneval einsetzen. Dazu wird eure tatkräftige Unterstützung benötigt. Gesucht werden zuverlässige Menschen, die im Rahmen des Rosenmontagszuges (04.03.2019) das Verhalten bzw. die Reaktionen der Pferde via Film dokumentieren. Je mehr Leute das NTK dabei unterstützen, desto besser. Dabei könnt ihr euch dazu entweder am Aufstellplatz, während des Zuges am Streckenrand oder am Ende des Zugwegs positionieren. Oder aber ihr unterstützt die bunte Gruppe des NTK, die bei der Parade vor dem Rosenmontagszug mitläuft und auf diese Weise auf die Thematik aufmerksam macht. Weitere Informationen erhaltet ihr über das Infoblatt oder ihr wendet euch direkt unter info(at)netzwerk-fuer-tiere-koeln.de an das Netzwerk.

Wer sich für die gesamte Chronologie des Einsatzes des NTK für ein Verbot von Pferden im Rosenmontagszug interessiert, kann sie sich hier anschauen.

Und jetzt heißt es „Daumen drücken“, damit die Pferde, die diesen Qualen in diesem Jahr noch ausgesetzt sind, die Karnevalszeit irgendwie überstehen. Wir hoffen, dass die Verantwortlichen endlich zur Besinnung kommen und dies das letzte Jahr sein wird, in dem dieser Tiermissbrauch erlaubt ist …

Übrigens gab es einige Jahre, in denen aufgrund von starkem Wind keine Pferde in den Zügen mitgelaufen sind. Das tat dem jecken Treiben natürlich keinen Abbruch. Es wurde getanzt und gefeiert wie immer. Es wurde kein Strüssjer und kein Kammelsche weniger gefangen.

Foto: Initiative "Mensch Hund und"

Foto: Initiative „Mensch Hund und“

Da wir das NTK auch während der „fünften Jahreszeit“ unterstützen, lest ihr unseren nächsten Artikel erst am Wochenende vom 9./10. März 2019.

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*



*