Keine Zeit, dauerhaft einen Hund in eure Familie aufzunehmen? Dann ist die Entscheidung, keinen Hund aufzunehmen, die richtige. Denn ein Hund braucht viel menschliche und hündische Nähe und Interaktionen. Vom Geld, das so ein artgerechtes Hundeleben kostet, wollen wir nicht jetzt, sondern später einmal schreiben.
Diese Fragen solltet ihr euch stellen …
Vielleicht ist eine zeitlich begrenzte Pflegestelle genau das Richtige für euch. Auf diese Weise könnt ihr etwas wirklich Gutes für den Pflegehund tun und entlastet gleichzeitig die Tierschützer. Aber auch das Einrichten einer Pflegestelle sollte wohlüberlegt sein. Was sagt der Vermieter? Ist bei euch eine Reise geplant? Diese Fragen solltet ihr euch zuerst beantworten. Denn, wie lange es dauert, bis der Pflegehund ein neues und endgültiges Zuhause hat, kann nicht vorausgesagt werden. Hinzu kommen Fragen wie diese: Wer übernimmt die Kosten für den Pflegehund (Futter, Haftpflichtversicherung, Tierarzt, Medikamente)? Ihr oder das Tierheim? Und: Ziehen in eurer Familie auch wirklich alle mit?
Warum ist das Einrichten von Pflegestellen so wichtig?
Es gibt immer wieder Zeiten, in denen Tierschutzvereine oder Tierheime vermehrt nach guten Pflegestellen suchen. So werden häufig vor den Hauptreisezeiten Hunde, aber auch andere Tiere, ausgesetzt. Auch gibt es Hunde, die mit der Tierheimsituation überfordert sind und trotz aller Bemühungen durch das Fachpersonal sehr leiden und an Körper und Seele erkranken. Hier denken wir insbesondere an alte und bereits kranke Hunde.
Aber auch bei Beschlagnahmungen stoßen Tierheime manches Mal an ihre kapazitären Grenzen. Oder, wenn es um Muttertiere mit ihren Welpen geht. Sie benötigen ebenfalls besondere Pflege und Ruhe. Den Hund in eine gute Pflegestelle zu geben ist ebenso sinnvoll, wenn es darum geht, dem Hund den Start in eine neue Familie zu erleichtern. In einem ruhigen Pflegehaushalt bekommt der Vierbeiner die schöne Möglichkeit, zu sich zu kommen, sich zu erholen und gegebenenfalls zu genesen.
Über eine Pflegestelle die Vermittlungschancen steigern
Die Chancen für einen Hund, ein gutes neues Zuhause zu finden, steigt mit einer Pflegestelle. Warum? Individuelle Bedürfnisse oder Probleme des Vierbeiners werden auf der Pflegestelle erkannt und fließen bei der Suche nach einem neuen Zuhause mit ein. Auch kann der Hund schon erste Schulungsschritte, wie Bleib, Rückruf oder ein halbes Stündchen alleine bleiben, mit seinen Pflegemenschen üben. Und letztendlich wird für ein anderer Gast in Not, ein Platz im Tierheim frei.
Könnt ihr loslassen?
Dies ist ebenfalls eine Frage, die ihr euch stellen solltet. Denn sie taucht spätestens dann auf, wenn ihr euch so richtig an euren Pflegehund gewöhnt habt. Womöglich ist euer Pflegehund unter eure Haut und von da aus tief in euer Herz gelangt. Könnt ihr dann loslassen, ohne zu leiden, wenn ein gutes neues Zuhause für euren Pflegehund gefunden wurde? Ich selber habe in solchen Situationen schon einige Tränen bei Pflegefamilien gesehen. Und es waren nicht immer Tränen der Freude.
Ihr seid nach reiflicher Überlegung zu der Überzeugung gekommen, eine Pflegestelle für einen Hund einzurichten, wäre genau das Richtige für euch? Dann kontaktiert das Tierheim oder die Tierschützer in eurer Nähe.
Natürlich brauchen die Tierschutzvereine und Initiativen auch gute Pflegestellen für Katzen, Nager, Igel und für viel andere Arten.
Wenn ihr Fragen zum Thema Pflegestellen habt oder den richtigen Tierschutzverein sucht, kontaktiert uns bitte unter mensch-hund-und(at)posteo.de
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