ALLTAGSHELD HUND

Kein Assistenzhund, aber Spaß beim Spiel mit der Socke ...

Heute möchten wir euch auf einen Film aus der Reihe „Besonders normal“ (YouTube) aufmerksam machen. Er zeigt uns, wie Assistenzhunde als unverzichtbare Gefährten, Alltagshelfer und Freunde besonders normalen Menschen zur Seite stehen.

Vorab drei Anmerkungen von uns zum Film: Werden im Film die Begriffe „Bindung“ und „Beziehung“ schonmal gleichgeschaltet, gibt es zwischen einer „Bindung“ oder „Beziehung“ zum Hund bedeutsame Unterschiede. Eine Beziehung zu seinem Hund hat jeder, unabhängig wie gut oder schlecht er mit seinem Hund umgeht. Eine Bindung zwischen Mensch und Hund entwickelt sich nur dann, wenn der Leitmensch sich verantwortungsbewusst verhält, in seinem Hund ein Familienmitglied mit besonderen Ansprüchen sieht und dementsprechend handelt. Das heißt unter anderem, ausreichend Auslauf bei Wind und Wetter (bei einem gesunden erwachsenen Hund mindestens drei Stunden am Tag, davon zwei Stunden ohne Leine) sowie viel Kontakt zu Artgenossen.

Auch Straßenhunde und Hunde aus dem Tierschutz als Assistenzhunde geeignet

Darüber hinaus werden im Film Retriever und Labrador als besonders geeignete Hunde für die Assistenzhund-Ausbildung genannt. Menschen und Vereine, die mit Assistenzhunden arbeiten, machen da seit Jahren Erfahrungen, die dazu führen, dass zunehmend auch andere Arten* (dazu gehören auch Straßenhunde, die als Welpen oder in den ersten Lebensmonaten gefunden wurden) sich als Assistenzhunde geeignet zeigen. Letztendlich sind eine frühzeitige Schulung und eine hohe Spielbereitschaft der Hunde die Grundvoraussetzungen.

Krankenkassen finanzieren Assistenzhunde grundsätzlich nicht

Als besonders bemerkenswert und abänderungswürdig ist die Situation, dass Krankenkassen sich wider besseren Wissens weigern, die Schulung von Hunden als Gefährten, Alltagshelfer und Freunde von besonders normalen Menschen zu finanzieren. Solch eine Ausbildung kostet im Schnitt etwa 25.000 Euro.

Grundsätzlich zahlen Krankenkassen nur für Blindenhunde. Und auch dann nur, wenn der medizinische Dienst der Krankenkasse dies für notwendig hält. Somit kommt es immer wieder dazu, dass Krankenkassen es ablehnen, die Schulung von Blindenhunden zu finanzieren. Die Schulung von Assistenzhunden für Menschen, die beispielsweise unter Epilepsie, Diabetes Typ I oder Taubheit leiden, wird von Krankenkassen grundsätzlich (auf Kulanzbasis hat es Ausnahmefälle gegeben) nicht bezahlt.

Assistenzhunde auch aus ökonomischer Sicht sinnvoll

Hier wird eindeutig am falschen Ende gespart. Denn mittlerweile ist belegt, dass Assistenzhunde/Behindertenbegleithunde die Kosten in punkto Pflege, Betreuung, Notfalleinsätze sowie ambulante/stationäre Behandlungen minimieren. Durch das Wegducken der Krankenkassen vor belegten Erfolgen durch den Einsatz von Assistenzhunden sind die besonders normalen Menschen auf Spenden und Sponsoren angewiesen. Mit deutlichen Worten: Die Krankenkassen lassen besonders normale Menschen im Stich.

Zum Film …

Wir wünschen euch viel Freude mit dem 2017 erschienenen Film „Wie Hunde helfen“ aus der Reihe „Besonders normal“ bei 3sat, den ihr euch jederzeit auf YouTube anschauen könnt.

Und hier zum Thema noch  ein 10-minütiger Film aus der heutigen Sendung „Tiere suchen ein Zuhause“ (7.3.21):

Assistenzhunde helfen bei posttraumatischen Belastungsstörungen

*Wir nehmen uns die Freiheit, den Begriff „Art“ anders zu belegen. Warum? Im großen Thema „Hund“ wird nach wie vor das Wort „Rasse“ genutzt. Damit brechen wir. Denn aus unserer Überzeugung wertet der Begriff „Rasse“ klassifizierend ab und gehört auf die Müllkippe der Geschichte. Oder um mit den Worten der Tierschutzorganisation PETA zu schreiben: „Kein Rassenwahn bei Menschen und Hunden!“. Wir verwenden den Begriff „Art“, um die Besonderheiten der verschiedenen Hunde darzustellen – wie zum Beispiel die Arten der Jagdhunde, Hüte- und Herdenschutzhunde oder die Art Pointer, die Art Deutsch Kurzhaar usw.

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