Fledermäuse, Mauersegler, Mehlschwalben, andere Wildvögel, Maulwürfe, Spitzmäuse, Igel, Insekten wie Zuchtbienen, Wildbienen, Hummeln, Schmetterlinge und Co – vor keinem von ihnen macht der Killer halt. Wie der Killer heißt?
Glyphosat! Aus 13 EU-Ländern schließen sich die verschiedensten Umwelt- und Bürgerbewegungen zusammen, um den Umweltkiller zu stoppen. Das Problem: Der Chemieriese Monsanto (Bayer) ist zugleich Hersteller und Profiteur des Pestizids Glyphosat (einem Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel). Die Lobbyarbeit von Monsanto hat dafür gesorgt, dass das todbringende Pestizid nach wie vor in der Landwirtschaft, aber auch in privaten Gärten zum Einsatz kommt.
„Die Bürger Europas werden der Lobbymacht von Monsanto die Stirn bieten. Ein Pestizid, das im Verdacht steht Krebs auszulösen, hat in einer modernen, bäuerlichen Landwirtschaft nichts zu suchen. Mit der Europäischen Bürgerinitiative setzen die Menschen auf ein demokratisches Europa mit hohen Umwelt- und Gesundheitsstandards“, sagte Christoph Bautz, Geschäftsführer von Campact.
„Glyphosat tötet alles Grün auf dem Acker und zerstört die Nahrungspflanzen von Schmetterlingen, Bienen und Vögeln. Glyphosat ist maßgeblich verantwortlich für das Artensterben in der Agrarlandschaft und das ist auch der EU-Kommission bekannt. Die Kommission muss den Schutz unserer Lebensgrundlagen klar über die Profitinteressen der Pestizidhersteller stellen. Für Glyphosat darf es keine Wiederzulassung geben“, sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger.
Ein Report von PAN International (Pestizid Aktions-Netzwerk e.V.) zeigt, welche Risiken für Natur, Umwelt und Mensch durch den massenhaften Einsatz des Agrargiftes Glyphosat von Monsanto (Bayer) bestehen. Jährlich werden weltweit rund 800.000 Tonnen glyphosathaltiger Spritzmittel hergestellt. „Harte Fakten sprechen dafür, Glyphosat als krebserregend einzustufen. Die Gegenargumente der Behörden stehen auf tönernen Füßen. Hinzu kommt, dass Glyphosat im Körper nicht gleich verteilt wird. In bestimmten Organen sind die Konzentrationen zehn- bis hundertfach höher als im Blut. Es muss verboten werden“, sagte der Toxikologe Peter Clausing, einer der Autoren des PAN-Reports.
Eine Europäische Bürgerinitiative (EBI) ist ein Verfahren der EU für mehr Bürgerbeteiligung. Die EU-Kommission hat die Initiative offiziell zugelassen. Von der Kommission fordert die EBI das Verbot von Glyphosat, EU-weite obligatorische Pestizid-Reduktionsziele und eine von der Industrie unabhängige wissenschaftliche Bewertung von Pestiziden. Bisher tragen NGOs (Nichtregierungsorganisationen) aus 13 Ländern den Protest gegen Glyphosat mit. „Die Breite des Bündnisses zeigt ein klares Bekenntnis zu einem Europa, das seine Bevölkerung mit hohen Standards schützt. Die Reaktion der Europäischen Kommission wird zeigen, wem sie mehr Gehör schenkt: den Agrarkonzernen oder uns Bürgerinnen und Bürgern“, sagte Jörg Rohwedder von WeMove.EU.
Was können wir tun?
Bis Ende Juni wollen die oben genannten Initiativen und Organisationen mehr als eine Million Unterschriften sammeln. Danach entscheiden EU-Kommission und Mitgliedstaaten über die erneute Zulassung des Pestizids Glyphosat. In Deutschland wird die Initiative vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), der Bürgerbewegung Campact, dem Pestizid-Aktions-Netzwerk (PAN Germany), dem Umweltinstitut München und WeMove.EU getragen. Parallel laufen Proteste gegen Glyphosat in Rom, Paris, Barcelona, Madrid und Wien.
Liebe Leserinnen und Leser, liebe Freundinnen und Freunde, jetzt habt ihr die Möglichkeit, etwas zu tun: Unterzeichnet die Petition von Campact und teilt sie mit euren Familien, Freunden*innen, Kollegen*innen etc.
Und: Verzichtet auf Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel wie beispielsweise Roundup, Permaclean oder Vorox. In der EU gibt es über 2.000 Produkte mit Glyphosat.
Jetzt umdenken und giftfreie Alternativen nutzen:
Biologische Pflanzenschutzmittel
Pflanzenextrakte selber machen
UPDATE:
Kundgebung in Bonn gegen Bayer-Monsanto-Fusion
Zeitraum:
Deutschland
Kommentar hinterlassen