Insbesondere „Stadthunde“ leiden in diesen Tagen unter Streusalz und spitzem Splitt. Unser Tipp: Wer mit seinen Hunden sicher und zufrieden durch den Winter kommen möchte, sollte gestreute Wege nach Möglichkeit meiden bzw. vor und nach dem Spaziergang pflegende Maßnahmen ergreifen. Dörte Röhl, Tierärztin und Fachreferentin für Tierische Mitbewohner bei PETA, hat dazu hilfreiche Tipps für Hundehalter zusammengestellt:
„In der Winterzeit können Hundepfoten besondere Pflege benötigen“, so Dörte Röhl. „Bestenfalls reiben Hundefreunde die Pfoten des Hundes vor dem Spaziergang mit einer Pfotenschutzcreme (die kein Wasser enthalten sollte) ein und spülen die Rückstände nach dem Spaziergang zu Hause mit warmem Wasser wieder ab. Wenn die Hunde besonders empfindlich sind oder bereits entzündete Pfoten haben, können spezielle Hundeschuhe Abhilfe schaffen – allerdings mögen nicht alle Hunde eine solche Fußbekleidung. In diesem Fall sollten Hundehalter mit Salz gestreute Wege nach Möglichkeit gänzlich meiden.“ (Anmerkung R. u. C.) Natürlich kann das Tragen dieser „Hundeschuhe“ auch geübt werden. Dies macht in doppelter Hinsicht Sinn – einerseits vorausblickend auf die nächste Wintersaison, andererseits für den Fall, dass sich ein Hund an der Pfote verletzt und aus diesem Grund einen Schuh als Verbandsschutz tragen muss.
Hunden kann das Streusalz an den ungeschützten Ballen brennen. Ist dies der Fall, bereitet ihnen der Spaziergang wenig Freude. Auch das anschließende, lauwarme Pfotenbad ist wichtig. Denn tun wir dies nicht, lecken unsere Hunde das Salz zuhause oftmals ab – das kann zu Magenproblemen führen. Zudem trocknet das Streusalz die Ballenhaut aus, wodurch sich schmerzhafte Risse bilden können. Spitzer Splitt und Eiskanten setzen den angegriffenen Pfoten zusätzlich zu. In den Haarbüscheln zwischen den Zehen können sich Schneeklumpen bilden, die dazu führen, dass jeder Schritt schmerzt. Es ist daher ratsam, das Fell an den betreffenden Stellen etwas zu stutzen oder den Schnee während des Spaziergangs sanft zu entfernen. Hundefreunde sollten zudem darauf achten, dass ihre vierbeinigen Begleiter keinen Schnee essen. Dieser enthält nicht nur Giftstoffe aus der Luft, sondern häufig auch Anteile von Streusalz, wodurch es zu gefährlichen Brechdurchfällen kommen kann. Darüber hinaus kann der kalte Schnee bei empfindlichen Hunden zu einer Magenschleimhautentzündung führen.
(Anmerkung R. u. C.) Hunde, die zwanghaft Schnee und Eis aufnehmen wollen, können durch einen gut sitzenden Maulkorb (Fressbremse) geschützt werden. Wir selber müssen einem unserer Hunde bei Schnee und Eis einen Maulkorb aufziehen. Natürlich sträuben sich Vierbeiner am Anfang ein wenig. Solange der Maulkorb aus Plastik ist und Platz zum Hecheln, Wasser- und Leckerchen aufnehmen lässt, der Hund problemfrei über den Maulkorb hinwegsehen kann und der Maulkorb keine Druckstellen hinterlässt, ist der Einsatz empfehlenswert. Die Kommunikation unter Hunden wird durch den Maulkorb nicht beeinträchtigt. Was bleibt, ist, dass es Menschen gibt, die sich durch einen Hund mit Maulkorb bedroht fühlen. Hier hilft der Hinweis, dass es sich um eine Fressbremse handelt und ein Maulkorb – unabhängig vom Einsatzgrund – Sicherheit herstellt.
Denkt bitte auch daran, dass der gefrorene Untergrund bei unseren Hunden bei längeren Beanspruchungen wie Joggen oder am Rad laufen zu Problemen an Gelenken und Bandapparat führen kann. In diesem Fall ist weniger mehr.
Achtung Autofahrer: Streusalz zieht Wildtiere vermehrt auf die Straßen. Warum? Sie lecken das Salz auf, um damit ihren Mineralienhaushalt auszugleichen. Denkt bitte daran und fahrt besonders vor- und weitsichtig.
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