TSCHÜSS FATSCH

Foto: Café Kollektiv Fatsch

Immer wenn etwas zu Ende geht, erinnert man sich auch daran, wie alles angefangen hat. Das durch und durch vegane Café Fatsch gab es zwar schon 2013, wir haben es jedoch erst ein Jahr später für uns entdeckt – ziemlich versteckt in einer Spielstraße im trubeligen Multi-Kulti-Kalk. Wir haben uns dort direkt wohl gefühlt, in diesem besonderen Café. Liebevoll zusammengewürfelte Tische und Stühle, köstliche Kuchen, klasse Suppen, einen genialen Burger und … ganz wichtig, die sympathischen, offenen Persönlichkeiten, die wir dort nach und nach kennengelernt haben. Allen voran das Kernteam des Fatsch: die humorvolle Hanna, die uns mit ihren Suppen und tollen Gesprächsthemen überraschte, die tierliebe Hedy, die immer erst einmal ausgiebig mit unseren Hunden kuschelte, Lisa, die mit ihrer veganen Erfahrung und ihren veganen Kochkünsten jeden Gaumen verzauberte und Kiese, den man eigentlich schon wegen seiner großartigen Torten hätte heiraten müssen. Und alle zusammen sorgten dafür, dass die Basis ein linkspolitisches Café war, das Freiraum schaffte, in dem sich die verschiedensten Gruppen treffen konnten.

„Wir haben uns keine Sorgen gemacht. Wir haben überlegt, was ist jetzt zu tun. Und das, was zu tun war, haben wir gemacht.“

So sind in diese gemütliche Wohnzimmeratmosphäre die verschiedensten Menschen gekommen, einige haben im Café Fatsch mitgemacht, einige haben sich hier erst kennengelernt. Hier haben sich Freunde gefunden und Freundeskreise erweitert. Alle fühlten sich hier immer wohl aufgenommen.

„Es wäre cool, mit kollektivem Arbeiten Arbeitsstellen zu schaffen.“

Aber das Café Fatsch war noch viel mehr. Dies liegt schon in der Motivation begründet, mit der das Fatsch 2013 ins Leben gerufen wurde. Damals war das AZ in Kalk akut bedroht und es sollte in Kalk weiterhin einen Ort geben, an dem sich Interessierte treffen konnten. Zudem war das Fatsch die gelebte Alternative zu klassischer Lohnarbeit. Es gab keine Chefin. Es gab keinen Chef. Alle Entscheidungen wurden einstimmig getroffen. Es gab viele liebe Menschen, die gemeinsam an diesem Caféprojekt arbeiteten. Dabei konnte das Projekt nur gestemmt werden, weil alle auch Freunde wurden. So konnten sie sich gegenseitig auch emotionale Stütze sein. Dieser soziale Aspekt wog für das Fatsch-Team immer mehr als der professionalisierte Teil der Arbeit, der auch nur deshalb so gut funktionieren konnte, weil alle ein gutes Gefühl für sich und für die anderen hatten. Und das hat jeder gespürt, der hier zur Tür rein kam.

Das Leben dreht sich, Ziele und Ideen von den Menschen, die das Fatsch getragen haben, verändern sich. Und so wird es 2018 kein Fatsch mehr geben, sondern etwas Neues. Der letzte Fatsch-Burger und das letzte Stück Kuchen am 23sten Dezember im Fatsch zu essen, sich vom Team und den anderen Gästen zu verabschieden, war schon sehr traurig. Aber: Weil ja, wie in unserem letzten Artikel geschrieben, jedem Ende auch ein Anfang inne wohnt, freuen wir uns aufs Nobiko. Kiese (Fatsch), Niko und Lukas (Nobiko-Dinner) werden die Räumlichkeiten des Fatsch übernehmen und ab Frühjahr 2018 eine vegane Nudelbar und Café sein. Damit das neue Projekt umgesetzt werden kann, freut sich das Team über eure Unterstützung beim Crowdfunding (startnext.com/nobiko). Und wir freuen uns auf Kaffee, Kuchen, den legendären Fatsch-Burger, japanische Suppen mit selbstgemachten Nudeln und darauf, den ein oder anderen aus dem Fatsch-Team dort wieder zu sehen.

Tschüss Fatsch! Wir werden euch sehr vermissen!

Natürlich berichten wir im Frühjahr zur Eröffnung über das Nobiko. Ihr dürft gespannt sein!

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